Titel: Noli me Tangere Kupferstecher und Verleger: Charles Amand-Durand (1831–1905) – französischer Künstler Designer und Künstler: nach Martin Schongauer (deutsch, Colmar ca. 1435/50–1491 Breisach) Technik: Heliogravüre-Radierung – auf Kupferplatte geätzt und wie eine normale Radierung auf standardmäßige Weise mit feuchtem Papier und einer traditionellen Radierpresse gedruckt. Beschreibung: Noli me tangere („Rühr mich nicht an“) ist die lateinische Version eines Satzes, den Jesus laut Johannes 20:17 zu Maria Magdalena sagte, als sie ihn nach seiner Auferstehung erkannte. Plattenkante: 17,6 x 18,3 cm. Blattgröße: 31,6 x 45,5 cm. Zustand: gut Amand-Durand. Der talentierte Kupferstecher und Maler Amand Durand wird für die Bewältigung der schwierigen Aufgabe gelobt, originale Kupferplattenentwürfe von Rembrandt zu erneuern. Amand ist es zu verdanken, dass viele Werke Rembrandts gerettet werden konnten. Er restaurierte auch Platten von Dürer, Beham und anderen Alten Meistern aus dem 15., 16. und 17. Jahrhundert. Die Aufgabe begann, als der Chefkurator des Louvre Amand Durand die wichtige Mission beauftragte, die abgenutzten und brüchigen Kupferstiche von Rembrandt zu restaurieren. Es dauerte sechs Monate, um die Gravur mit einer Genauigkeit von 1/1000 mm auf die Kupferplatte zu prägen. Amand Durand nahm sich die Freiheit, die Kupferplatten nach den Originalentwürfen anzufertigen, anstelle der verzierten und beschädigten Stücke, die nach seinem Tod angefertigt wurden. Beim Herstellungsprozess der Kupferplatten mussten wertvolle Materialien verwendet werden: Silber, Amalgam, Stahl, Quecksilber, Kupfer und Asphalt aus dem Toten Meer. Diese Materialien wurden dann einer elektrischen Lampe ausgesetzt, um dieselben Einschnitte zu erhalten wie die von Rembrandt. Da dieses Verfahren aber auch zum Drucken von Geldscheinen hätte verwendet werden können, beschloss die Stadt Paris, es zu verbieten, kurz nachdem Amand Durand die ersten Abdrücke nach Rembrandt angefertigt hatte. Der Unterschied zwischen den Originalstichen und diesen ist die Qualität des von Durand verwendeten Papiers. Es ist von extrem hoher Qualität und schützt daher die Platten vor Säure, die bei älterem Papier häufig auftrat. Sogar Theo van Gogh (Bruder von Vincent van Gogh) bemerkte oft, wie sehr er wünschte, er hätte einige dieser Stiche von Durand gekauft. Dank Durands Hilfe sind die Bilder bis zum heutigen Tag erhalten geblieben. Martin Schongauer (1445–1491) war einer der produktivsten frühen Kupferstecher aus dem Rheintal. Er signierte alle seine Stiche mit seinen Initialen und war damit der erste Kupferstecher, dessen Urheberschaft absolut klar war. Obwohl nur eine Handvoll Gemälde des Künstlers erhalten sind, inspirierten Schongauers Stiche Generationen von Künstlern, darunter Albrecht Dürer.