Das Konzert für Madame, die Gräfin von Saint Brisson. Heliogravüre, 1910.
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Das Konzert für Madame, die Gräfin von Saint Brisson. Heliogravüre, 1910.

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Titel: Le Concert à madame la Comtesse de Saint Brisson. Medium/Technik: Heliogravüre-Radierung, bei der ein Bild fotomechanisch auf eine speziell präparierte Kupferplatte übertragen, mit Säure geätzt und anschließend in begrenzter Auflage auf feuchtem Papier gedruckt wurde, genau wie bei einer Radierung. Herkunft: „Französische Strichgravuren des späten 18. Jahrhunderts von H.W. Lawrence & B.L. Dighton“, erschienen 1910. Größe: 25,3 x 32 cm (Originalgravur: 34,5 x 47,3 mm + Ränder). Zustand: Gut. Hintergrund: Duclos' Kupferstich „Le Concert“, der 1773 nach einer Zeichnung von Augustin de St. Aubin entstand, ist voller musikalischer Details, sogar in der Wanddekoration. Zahlreiche Instrumente sind im Raum zu entdecken, einige davon im Einsatz, andere liegen herum und warten vermutlich auf eine andere Gruppe von Musikern. In der Mitte ist eine hochrangige Persönlichkeit (der König [Ludwig XV.]?) zu sehen, die aufmerksam der Musik lauscht, während die anderen Gäste mit ihm das Konzert genießen oder sich angeregt unterhalten. Ist es eine Triosonate, gespielt von Flöte, Violine und Cembalo, wobei das Violoncello in traditioneller Weise die Basslinie wiederholt – oder vielleicht eine Solokantate mit denselben Instrumenten, wobei der Sopransolist rechts vom Geiger steht? Beides sind typische „intime“ Musikformen der damaligen Zeit, die in solch aristokratischen Umgebungen besonders gepflegt wurden. Der Herr, der nahe am Klavier steht, ist der unvermeidliche Seitenumblätterer, und es scheinen zwei gewissenhafte Partiturleser zu stehen, einer im Vordergrund und der andere vor dem Fenster direkt dahinter. Ein genauer Blick auf die ungenutzten Instrumente offenbart neben der Harfe eine Violine und eine Oboe auf dem langen Notenpult hinter dem Ehrengast sowie ein Violoncello und ein Fagott, die an dem Stuhl, an dem er lehnt, stehen. Links vom Notenpult ist deutlich eine Bassgambe (Kontrabass) mit langem Hals und wunderschön geschnitzter Schnecke zu erkennen, deren Saiten der Bogen eingespannt sind. Dieser der Gräfin von Brisson gewidmete Stich ist nicht nur als Kostümstück und lebendiges Bild der eleganten Gesellschaft unter Ludwig XV. interessant, sondern auch als wichtiges Zeugnis des damaligen Musiklebens.
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